Wie kann strukturelle Ordnung die optoelektronischen Eigenschaften von Materialien beeinflussen? Mit dieser Fragestellung wird die Deutsche Forschungsgemeinschaft das neue Graduiertenkolleg TIDE an der Universität zu Köln gemeinsam mit der Universität Bonn 14 Promotionsstellen und eine Nachwuchsgruppe in der Organischen Elektronik fördern.
Die Organische Elektronik hat die Elektronikwelt wie organische Leuchtdioden (OLEDs) und Solarzellen revolutioniert, jedoch ist dieser technologische Fortschritt überwiegend durch empirische Forschung entstanden, während grundlegende Mechanismen nicht vollständig verstanden sind. Hierbei ist die zentrale Frage, wie strukturelle Ordnung die optoelektronischen Eigenschaften eines organischen Halbleiters beeinflussen kann, und wie diese Eigenschaften für elektronische Bauteile optimiert werden können.
Der neuartige Ansatz hier ist die Verwendung von sogenannten Templaten, die wie eine chemische Schablone für darauffolgende Materialschichten fungieren sollen, da sie die Molekülanordnung „steuern“ können. Um die Erforschung dieser „templierten“ Organischer Elektronik (engl. TIDE – Template-designed Organic Electronics), so der Name des neuen Graduiertenkollegs, weiter voran zu treiben, werden die Universität zu Köln und die Universität Bonn erneut ihre Kräfte in der Nachwuchsförderung einen. Gefördert wird dieses Vorhaben durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) mit insgesamt 6,9 Millionen Euro für viereinhalb Jahre.
Um der Breite des Forschungsthemas gerecht zu werden, wurden für TIDE fünf verschiedene Forschungsschwerpunkte definiert, die sowohl interdisziplinär als auch synergistisch ineinandergreifen, da hier international renommierte ExpertInnen aus den Bereichen Chemie, Physik und MaterialwissenschaftlerInnen zusammenwirken.
Ein Team, angeführt von Kollegsprecher Professor Klaus Meerholz (Universität zu Köln) und Co-Sprecher Professor Arne Lützen (Universität Bonn), bietet den zukünftig beteiligten Promovierenden ein einzigartiges Forschungsprogramm mit spannenden Projekten. Denn im Gegensatz zur klassischen Promotion werden in einem Graduiertenkolleg die Promotionen der NachwuchswissenschaftlerInnen in einem strukturierten und koordinierten Programm durchgeführt. Hinzu kommen im Qualifikationsprogramm spezielle Lehrveranstaltungen und Seminare, Forschungsaufenthalte im Ausland, und ein eigens entwickeltes Bench-to-Business Trainingsprogramm, welches den Übergang von Grundlagenforschung zur angewandter Forschung fördern soll. Somit wird den Promovierenden frühzeitig ein multidisziplinäres und internationales Netzwerk geboten, was sie über eine frühe wissenschaftliche Selbstständigkeit hinaus mit den entscheiden Kompetenzen ausstattet, und ihnen als AbsolventInnen einen erfolgreichen Berufsstart in Wissenschaft und Wirtschaft ermöglicht um die zukünftigen Herausforderungen in der Organischen Elektronik zu meistern. „Ein tolles Programm, was wir damals gerne selber mitgemacht hätten!“ da sind sich die beiden Sprecher Meerholz und Lützen einig.
Prof. Klaus Meerholz (Sprecher Köln) Email: klaus.meerholzuni-koeln.de
Prof. Arne Lützen (Co-Sprecher Bonn) Email: arne.luetzenuni-bonn.de
Dr. Ann-Christin Schmädicke (Koordination) Email: aschmaeduni-koeln.de
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